Rosh Hashana – die 10 Tage der Umkehr

Mit dem Neujahrsfest Rosch HaSchana beginnt für die Juden das Neue Jahr. Auf das 48 Stunden dauernde Fest folgen zehn Bußtage, die dann mit dem großen Versöhnungsfest „Jom Kippur“ abgeschlossen werden.

„Rosch HaSchana“ bedeutet übersetzt „Kopf des Jahres“ und wird immer an den ersten beiden Tagen des Monats Tischrej gefeiert. Es ist der Tag des Posaunenschalls, der den Menschen des Gericht verkündet. Das Fest wird daher auch „Jom HaDin“, Tag des Gerichts, genannt.

„Schofar“: Blasinstrument aus einem Widderhorn

Unverzichtbarer Bestandteil des Neujahrsfestes in der Synagoge ist die „Schofar“, das Blasinstrument aus einem Widderhorn. Nach festgelegtem Ritus werden verschiedene Töne darauf geblasen, um einerseits die Menschen zur Besinnung aufzurufen und andererseits das Lob Gottes zu verkünden.

Jesaja 52 Vers 8

Weiss als Symbol der Reinheit

Die vorherrschende Farbe in der Synagoge ist weiß, als Symbol der Reinheit. So sind der Vorhang des Toraschrankes, die Decke auf dem Vorbeterpult, die Kleider des Vorbeters und zum Teil sogar aller Betenden aus weißem Stoff. Beim feierlichen Essen zuhause brennen wie an jedem Festtag Kerzen. Es wird der Segen über Brot und Wein gesprochen, wobei das Brot diesmal in Honig statt in Salz getaucht wird. Nach dem Segen ist es Brauch, Apfelstücke in Honig zu essen, als Symbol der Hoffnung auf ein gutes „süßes“ Jahr.

„Zehn Tage der Umkehr“

Am Neujahrstag beginnen die „zehn Tage der Umkehr“. Nach der Überlieferung wird das Buch des Lebens vor dem Richterstuhl Gottes aufgeschlagen. In diesem Buch sind die Taten der Menschen festgehalten. Am ersten Tag, d.h. am Neujahrstag wird das Urteil geschrieben, und am zehnten Tag wird es besiegelt. Dies ist der Versöhnungstag „Jom Kippur“. Die zehn Tage sollen den Menschen die Möglichkeit geben zur Selbstbesinnung, zur Reue über unrechte Taten und zur Bitte um Versöhnung bei den Mitmenschen, denen man Böses angetan hat.

Eine geöffnete Tür über die ganze Zeit…

Die jüdische Überlieferung besagt, dass die Tür im Himmel an Rosh HaShana, dem einzigen Fest bei Neumond, geöffnet wird und während der ganzen Zeit der 10 Tage der Umkehr offen steht bis zu Yom Kippur.

Vom Tor des himmlischen Tempels steht in Hesekiel 46, 1:

Ich, der Herr, sage: Das Tor, das von Osten her in den inneren Vorhof führt, muss an den sechs Werktagen verschlossen bleiben. Nur am Sabbat und am Neumondtag darf es geöffnet werden

Weitere Gedanken:

In der Offenbarung lesen wir von der geöffneten Tür:

Ich weiß, was du getan und geleistet hast. Sieh, ich habe dir eine Tür geöffnet, die niemand verschließen kann. Deine Kraft ist klein; doch du hast an dem, was ich gesagt habe, festgehalten und dich unerschrocken zu mir bekannt.

Offenbarung 3,8

Danach, als ich aufblickte, sah ich am Himmel eine offene Tür. Dieselbe Stimme, die schon vorher zu mir gesprochen hatte, gewaltig wie der Schall einer Posaune, sagte: „Komm herauf! Ich will dir zeigen, was in Zukunft geschehen wird.“ 

Offenbarung 4,1

Die vorherrschende weisse Farbe bei Rosh Hashana erinnert an das Brautkleid. Wird die Braut von Jesus bald durch die geöffnete Tür im Himmel zum Hochzeitsfest gehen? Wir sind jetzt in den Tagen der Umkehr. Auch das Brot und der Wein, erinnert an das Abendmahl (Jesu Tod am Kreuz). Er hat uns den „Eintritt in den Himmel“ durch  sein Blut ermöglicht. (Reingewaschen von unseren Sünden durch sein kostbares Blut) Jetzt ist unser Teil; Busse zu tun und umzukehren zu Gott .

Infotext von Religion ORF.at